Cartel! Eine Geschichte von Verraten, Rache und mexikanischem Flair

Die Welt des Films 1963 war eine Zeit des Umbruchs. Der Neorealismus hatte seinen Zenit überschritten, die Nouvelle Vague bahnte sich ihren Weg und Hollywood suchte nach neuen Wegen, um das Publikum zu fesseln. Aus dieser turbulenten Zeit stammt ein Film, der zwar nicht unbedingt zum Kanon der Klassiker gehört, aber dennoch mit seiner spannenden Story und

authentischen Darstellung Mexikos in den 1960er Jahren überzeugt: “Cartel”!

“Cartel” erzählt die Geschichte von Miguel Vargas, einem ehrgeizigen jungen Mann aus einfachen Verhältnissen, der sich in die Welt des Drogenhandels hineinzieht. Gedrängt durch Armut und den Traum eines besseren Lebens willigt er ein, für das mächtige Cartel zu arbeiten. Miguel steigt schnell in den Hierarchien auf, doch bald erkennt er die grausame Realität hinter dem scheinbar luxuriösen Lebensstil. Verrat, Gewalt und Korruption prägen die Welt des Cartels, und Miguel muss sich entscheiden, ob er treu bleibt oder seine eigene Moral verteidigt.

Der Film zeichnet ein düsteres Bild der mexikanischen Gesellschaft in den 1960er Jahren. Die sozialen Ungleichheiten sind greifbar, die Armut allgegenwärtig. Gleichzeitig zeigt “Cartel” auch die Faszination des Geldes und des Machtstrebens, die viele Menschen in ihre Fänge lockt.

Die Besetzung von “Cartel” ist exzellent gewählt. Ricardo Montalbán spielt den Protagonisten Miguel Vargas mit Intensität und Glaubwürdigkeit. Er verkörpert die inneren Konflikte des jungen Mannes, der zwischen seinen Idealen und der Realität gefangen ist. Elizabeth Montgomery als Maria Dominguez, Miguels Geliebte, bringt eine Mischung aus Zärtlichkeit und Stärke in die Rolle.

Die Kameraarbeit von Joseph Biroc zeichnet sich durch beeindruckende Weitwinkelaufnahmen aus, die den Zuschauer in die pulsierende Atmosphäre Mexikos hineinziehen. Der Soundtrack des Films mit lateinamerikanischen Rhythmen und melancholischen Melodien unterstreicht die emotionale Tiefe der Geschichte.

“Cartel” ist ein spannender Thriller, der nicht nur durch seine Actionsequenzen überzeugt, sondern auch durch seine komplexen Charaktere und seine kritische Auseinandersetzung mit den sozialen Problemen Mexikos in den 1960er Jahren. Der Film bietet dem Zuschauer eine seltene und wertvolle Sicht auf eine Welt, die oft verborgen bleibt.

Ein Blick hinter die Kulissen von “Cartel”:

• Produktionsfirma: 20th Century Fox
• Regisseur: James Clavell (bekannt für seinen Roman “Shogun”)
• Drehorte: Mexiko-Stadt, Acapulco
• Musik: Elmer Bernstein

Die Produktion von “Cartel” war nicht ohne Herausforderungen. Die Dreharbeiten in Mexiko stellten hohe Anforderungen an das Team, insbesondere wegen des heißen Klimas und der kulturellen Unterschiede. James Clavell, der Regisseur, hatte zuvor vorwiegend Romane geschrieben und “Cartel” war sein Debüt als Filmregisseur.

Trotz der Schwierigkeiten gelang es dem Team, einen spannenden und fesselnden Film zu schaffen. “Cartel” wurde zwar kein kommerzieller Riesenerfolg, aber er erlangte eine treue Fangemeinde und gilt heute als ein interessantes Zeugnis des Filmschaffens in den 1960er Jahren.

Fazit:

“Cartel” ist ein Film für Zuschauer, die nach mehr suchen als nur nach oberflächlicher Unterhaltung. Der Film bietet eine tiefgründige Geschichte, interessante Charaktere und einen Einblick in eine Welt, die vielen unbekannt ist. Wenn Sie Lust auf einen Thriller haben, der zum Nachdenken anregt, dann sollten Sie “Cartel” auf jeden Fall ansehen!