Es ist immer wieder faszinierend, wie fernsehserien aus längst vergangenen Zeiten den Spiegel einer Gesellschaft reflektieren. In diesem Sinne bietet “Sanford und Sohn”, eine Sitcom, die von 1972 bis 1977 ausgestrahlt wurde, einen interessanten Einblick in das Amerika der 70er Jahre. Die Serie erzählt die Geschichte von Fred Sanford, einem afroamerikanischen Witwer, der in Los Angeles mit seinem erwachsenen Sohn Lamont zusammenlebt.
Fred ist ein konservativer, wortkarger Mann, der seine Jugend im segregierten Süden der USA verbracht hat und sich mit den rasanten sozialen Veränderungen der 70er Jahre schwer tut. Er arbeitet als “Junk-Dealer”, verkauft also Antiquitäten und gebrauchtes Material aus seinem winzigen Geschäft in Watts, einem damals sozial benachteiligten Viertel Los Angeles. Freds Weltbild ist geprägt von Skepsis gegenüber allem Neuen: Hip Hop-Musik, die Emanzipationsbewegung der Frauen oder die steigende Popularität asiatischer Restaurants – all dies löst bei Fred Kopfschütteln und scharfe Kommentare aus.
Lamont, Freds Sohn, repräsentiert dagegen die junge Generation, die sich dem Wandel mit Optimismus und Offenheit entgegensieht. Als Lieferant für einen großen Möbelhauskonzern ist Lamont finanziell besser gestellt als sein Vater und versucht, Fred von den Vorzügen der modernen Welt zu überzeugen. Die Konflikte zwischen Vater und Sohn bilden den Kern der Serie:
Freds ständiges Jammern über die “guten alten Zeiten” und seine rassistischen Sprüche treffen auf Lamonts Bemühungen, Toleranz und Verständnis zu vermitteln. Trotz ihrer scheinbar unüberbrückbaren Differenzen verbindet sie eine tiefe Liebe zueinander. Die beiden halten zusammen, wenn es darauf ankommt, und unterstützen sich gegenseitig in schwierigen Situationen.
Die Serie “Sanford und Sohn” erlangte durch ihren humorvollen Umgang mit gesellschaftlichen Themen wie Rassismus, Armut und Familiendynamik schnell Kultstatus. Redd Foxx als Fred Sanford war für seine improvisierten Monologe und scharfe Zungen bekannt, während Demond Wilson als Lamont die Rolle des besonnenen und geduldigen Sohns mit Bravour verkörperte.
Neben den Hauptdarstellern spielten auch weitere Charaktere eine wichtige Rolle in der Serie:
- Esther Rolle: Esther Rolle spielte Freds Schwester-in-Law Donna Harris, eine starke und selbstbewusste Frau, die Fred oft auf die Palme brachte.
- Whitman Mayo: Whitman Mayo mimte Grady Wilson, einen Freund von Fred und Lamont, bekannt für seine naive Art und seinen Hang zum Glücksspiel.
Die Drehorte der Serie waren meist in den Straßen und Gassen von Watts angesiedelt.
Charakter | Darsteller | Beziehung zu Fred |
---|---|---|
Lamont Sanford | Demond Wilson | Sohn |
Donna Harris | Esther Rolle | Schwägerin |
Grady Wilson | Whitman Mayo | Freund |
“Sanford und Sohn” ist nicht nur eine unterhaltsame Serie, sondern auch ein wichtiges Dokument der amerikanischen Gesellschaft in den 70er Jahren. Sie zeigt die Herausforderungen, denen Afroamerikaner in dieser Zeit gegenüberstanden, und wie sie trotz aller Schwierigkeiten Hoffnung und Humor bewahrten. Die Serie bleibt bis heute relevant, da sie uns dazu anregt, über Themen wie Rassismus, soziale Gerechtigkeit und die Bedeutung von Familie nachzudenken.
Wenn Sie auf der Suche nach einer unterhaltsamen und zugleich tiefgründigen Serie sind, sollten Sie “Sanford und Sohn” unbedingt ansehen.